Rückblick: Music Production Workshop

Von zeha am 02.11.2023

Am 21.10. fand unser erster öffentlicher “Music Production Workshop” statt. 8 Teilnehmern mit unterschiedlichen Vorkenntnissen wurden hierbei die Grundlagen der Musikproduktion vermittelt.

Zu Beginn gab es einen kleinen Theorie-Teil im Besprechungsraum, in welchem ein grober Überblick über die Musikproduktion vermittelt wurde. Hier wurde die Thematik in die 5 Felder Komposition, Arrangement, Recording, Mixing, Mastering aufgeteilt und diese Begriffe erklärt. Es wurden verschiedene Herangehensweisen von “nur mit dem Computer” bis “komplett ohne Computer” beschrieben und mithilfe von Grafiken veranschaulicht. Zusätzlich wurden Grundelemente wie Drums, Bass, Lead, Pads, Vocals erläutert sowie typische Song-Strukturen mithilfe einer Grafik dargestellt.

Der Hauptteil begann dann mit dem Nachbau eines bekannten Songs, welcher sich aufgrund seines Aufbaus und seiner Instrumentierung für unsere Zwecke hervorragend eignete. Es handelte sich dabei um “Living on Video” von Trans-X, ein Synth-Pop-Lied aus den frühen 80er Jahren. Die Teilnehmer wurden zunächst dazu aufgefordert, auf die einzelnen Song-Elemente zu achten und diese herauszuhören. Danach wurde ins Tonstudio gewechselt, hier wurde zunächst der Song als Loop nachgebaut. Hierbei kamen die Instrumente Roland TR-8 (Drums), Doepfer MS-404 (Bassline), Roland SH-01A (Strings) und Novation Bass Station (Lead) zum Einsatz. Die Sequenzen wurde per MIDI-Keyboard auf der Akai MPC 2000 XL eingespielt, welche die genannten Instrumente ansteuerte. Zudem wurde bei dieser Gelegenheit die Funktionsweise des Mischpults sowie der AUX-Effektwege erklärt.

Als der Loop soweit stand, wurden die einzelnen Parts an einem Linux-PC mithilfe der OpenSource-Software “Ardour” aufgenommen und auf verschiedene Audio-Spuren verteilt. Hierbei wurde gezeigt wie man die einzelnen Aufnahmen zuschneidet und zu einem Song zusammensetzt. Dieser Aufgabe nahmen sich der Reihe nach einige Teilnehmer an. Um den Song-Aufbau noch etwas mehr abzurunden, wurde noch ein Trommelwirbel aufgenommen sowie ein “Zisch”-Sound mithilfe des Behringer CAT-Synthesizers erstellt, welche ebenfalls als Soundschnipsel in Ardour aufgenommen wurden. Zudem wurden weitere Varianten der Bassline aufgenommen mit verschiedenen Filter-Settings.

Nun war der erste Teil erledigt und das grundsätzliche Wissen vermittelt. Auf Wunsch der Teilnehmer wurde auf einige Punkte vertieft eingegangen, z.B. auf die Automatisierung von Reglerbewegungen, die Verwendung von Side-Chain-Kompression um den Beat prägnanter klingen zu lassen, die Aufnahme und Ausgabe von MIDI-Noten innerhalb der Software Ardour, sowie die Verwendung von Effekt-Plugins wie Delay/Echo und Hall.

Anschließend wurde eine Essens-Pause eingelegt, welche Zeit bot für Fachsimpelei und sonstigen Austausch unter den Musikbegeisterten. Ein kleiner spontaner Vortrag über LMMS (Linux MultiMedia Studio), eine weitere OpenSource-Audiosoftware, sowie über weitere Geräte und Vorgehensweisen rundete den Tag ab. Für einen möglichen Nachfolge-Workshop ist auf Wunsch einiger Teilnehmer eine Vertiefung des Themas “Arrangement” vorgesehen.