Am 12. Oktober 2024 fand unser Music Production Workshop #3 statt. Hier gibt es einen kleinen Bericht:
Am Music Production Workshop #3 wollten wir uns das Thema “Arrangement” etwas näherbringen. Zunächst gab es eine kleine Präsentation - mit ein bisschen Wiederholung aus dem letzten Workshops, nämlich was typische Song-Strukturen angeht. Darauf aufbauend wurden einige übliche Muster erläutert, wie z.B. typische Einteilung eines einzelnen Song-Parts, sowie Tricks zum Vermeiden von allzu gleichförmiger Wiederholung - schließlich ist das Ziel eines guten Songs- oder Track-Arrangements ja, den Hörer nicht zu langweilen. Dabei wurde auch betont, dass man sich hierzu insbesondere bei ganz gewöhnlichen Rock- und Pop-Songs Inspirationen holen kann - und sollte - selbst wenn man eigentlich andere Musik wie z.B. Techno oder Trance produziert.
Im zuge dessen wurde ein bekannter Beispielsong abgespielt, bei dem die Hörer konzentriert darauf achten sollten, welche Teile des Songs in welcher Form aneinandergereiht wurden, welche Elemente herausstechen und wie platziert wurden. Hierzu wurde gemäß des obigen Inspirations-Mottos ein gewöhnlicher Song hergenommen, den man aus dem Radio kennt (“Maria” von Blondie), der aber bei genauem Hinhören doch einige interessante Wendungen nimmt. Ein paar Beispiele hierzu: Die markante Mundharmonika-Melodie in der Bridge ist nur in Bridge 1 und 3 zu hören, nicht jedoch in der zweiten, wo stattdessen ein Gitarrenriff gespielt wird. Die markante Glocken-Melodie des Refrains, die wohl jeder kennen dürfte, ist erst ab dem 2. Refrain zu hören, im ersten Refrain kommt sie noch gar nicht vor. Vor der 3. Strophe ist eine Bridge zu hören, anstatt - wie üblich - umgekehrt (also erst Strophe und dann Bridge), dafür wird nach dieser Strophe dann jedoch keine weitere Bridge gespielt, sondern stattdessen ein 2 Takte langes Schlagzeug-Pattern (ohne weitere Begleitung), usw.
Anschließend begaben sich die Teilnahmer in das Tonstudio, um dort gemeinsam einen neuen, eigenen Song aufzunehmen und diesen natürlich zu arrangieren. Dabei kam auch unser neuer Synthesizer, der Yamaha Reface CS, zum Einsatz. Dieser bot den Sound für die Bassline - die eigentlich eher eine Melodie ist (und deshalb später noch durch einen tieferen Bass ergänzt wurde) - sowie für einen späteren Orgel-artigen Teil. Das fertige Stück hat trotz elektronischer Elemente einen gewissen Rock-Charakter und ist 140 bpm schnell. Als eher ungewöhnliches, aber dafür umso mehr überraschendes Element wurde noch eine Maultrommel aufgenommen und eingebaut.
Arrangement-technisch wurden die folgenden Dinge umgesetzt: Zur ursprünglich aufgenommenen Bassline wurde noch eine zweite, alternative Bassline aufgenommen, um den Song in zwei unterschiedliche Parts aufzuteilen (“Strophe” und “Refrain”). Dies fällt streng genommen natürlich unter Komposition, ist aber oftmals auch ein Schlüssel zur Umsetzung eines gelungenen Arrangements, wenn man zuvor nur einen einzigen, wohlgefälligen Loop angefertigt hatte, es aber einfach nicht gelingen will, diesen in einen richtigen Song zu verwandeln. Zur Überleitung von Parts und zur Auflockerung von sich wiederholenden Parts wurden einige Rausch-, Zisch- und Swell-Sounds aufgenommen. Sich wiederholende Parts wurden durch z.B. geänderte Hihat-Patterns oder hinzukommende Percussion (z.B. Cowbell und Rimshot) variiert. Nach dem ersten “Refrain”-Teil gibt es einen abrupten Break, in dem nur die ursprüngliche Bassline spielt und diese durch Sounds wie Maultrommel und Co unterbrochen wird. Im Intro des Songs kommt ein Pad vor, das Spannung aufbaut, sich aber später im Song nicht mehr wiederfindet. Vom Drum-Rhythmus gibt es zwei Variationen, je nachdem ob “Strophe” oder “Refrain” spielt. Zu guter Letzt wurden noch ein paar einzelne Drum-Fills aufgenommen und eingefügt, wie z.B. auch ein TomTom-Fill, welches nur ein einziges Mal vorkommt.
Aufgrund des Schwerpunktes auf das Arrangement kann an einem einzigen Tag nicht allzu viel Zeit für die übrigen Themen wie Komposition, Sounddesign oder korrektes Abmischen aufgewendet werden. Auch ist der Song letztendlich nur 2 Minuten lang geworden, was ganz einfach der Zeit geschuldet war. Dennoch sind wir sehr zufrieden mit unserem an diesem Tage erschaffenen Ergebnis, getreu dem Motto "der Weg ist das Ziel". An einem zukünftigen Tag im Toolbox-Tonstudio läßt sich dieses aber sicherlich noch verfeinern und vollenden.
Unser nächster Workshop (Termin wird bekanntgegeben) wird sich voraussichtlich dem Thema “Mixing” widmen.
Zu guter Letzt, hier unser Ergebnis des Workshops: